Sphynx-Katze

Keine anderen Katzenrassen polarisieren so wie Nacktkatzen, zu denen unter anderem die Canadian Sphynx gehören. Die einen lieben sie, die anderen finden sie abstoßend. Was ihre inneren Werte betrifft, dürften jedoch alle einer Meinung sein.

Steckbrief Sphynx-Katze

  • Größe           mittelgroß
  • Gewicht        Katze: ca. 4 kg, Kater: ca. 5 kg
  • Herkunft       Kanada
  • Körperbau    mittellang, muskulös
  • Felllänge       haarlos, Flaum
  • Fellfarbe       alle
  • Fellpflege      leicht
  • Verhalten      anhänglich, spielfreudig
  • Charakter     intelligent, freundlich

Aussehen und Charakter der Sphynx-Katze

Wer zum ersten Mal eine Nacktkatze zu Gesicht bekommt, kann so schnell seinen Blick nicht mehr abwenden, denn der Anblick ist tatsächlich ungewöhnlich. Im Alltag kennen wir Katzen nur mit kuscheligem Fell, doch auf Katzenausstellungen hat man gelegentlich die Möglichkeit, sich Nacktkatzen aus der Nähe anzusehen. Dabei lässt sich erkennen, dass sie nicht zwingend gänzlich ohne Haare sind. Zumeist haben sie einen hauchdünnen Flaum. Je nach Rasse und Varietät gibt es hierbei kleine Unterschiede: Die Canadian Sphynx existiert in den Varianten „Babypo“ und „samtweich“. Die Flaumhaare dürfen dem Standard nach jedoch nicht länger als zwei Millimeter sein.

 

Interessanterweise gibt es auch bei Sphynx-Katzen Angaben über Farben und Zeichnungen. Ohne Fell fragt man sich, worauf diese sich beziehen. Ganz einfach: auf die Haut! Hierbei ist die gesamte Farbpallette von weiß bis schwarz, einfarbig, mehrfarbig, mit Flecken oder Points erlaubt. Man darf sich die Farben aber nicht in der Intensität vorstellen, wie dies bei einem Fell möglich ist. Alles ist dezenter, blasser, was vor allem bezüglich weiß und schwarz gilt.

 

Der Körper der Sphynx-Katze ist von mittlerer Länge, kräftig, muskulös und gerundet. Der Kopf ist leicht keilförmig mit durchschnittlich großen Augen und sehr großen Ohren. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine und der Schwanz verjüngt sich zur Spitze hin. Ohne Fell besonders auffällig sind die Falten, die Sphynx-Katzen oft besitzen. Ebenso wie verkürzte Schnurrhaare können zu stark ausgeprägte Falten tierschutzrelevant sein. In beiden Fällen gilt es, dies individuell zu beurteilen. Prinzipiell dürfen Nacktkatzen in Deutschland gehalten und gezüchtet werden. Jedem Züchter sollte jedoch klar sein, dass ein besonderer Fokus auf ihm liegt, weshalb mit „fehlerhaften“ Katzen keinesfalls weitergezüchtet werden sollte.

 

Sie sind freundlich, durchaus gesprächig, extrem verschmust und sehr anhänglich. Außerdem zeigen sie sich neugierig, spielen gerne und sind sehr intelligent. Wer also auf die inneren Werte schaut, wird feststellen, dass es sich um „ganz normale Katzen“ handelt.

Sphynx-Katze: Haltung und Pflege

Zwar besitzen Sphynx kein Fell, das kuschelig warm hält, aber Katzenhalter sind im Allgemeinen nicht dafür bekannt, dass sie es Zuhause kühl bevorzugen. Solange auch im Winter angenehme Raumtemperaturen vorliegen, haben Sphynx-Katzen kein Problem. Gerne darf in der kalten Jahreszeit ein weiches Katzenbett in der Nähe einer Heizung aufgestellt werden. Auch Kuschelhöhlen und Decken sind beliebt, ebenso wie ein Kratzbaum mit Liegeflächen. Daran kann man sich nicht nur die Krallen feilen, sondern hat einen perfekten Überblick, was die Zweibeiner so treiben. Diesen gegenüber ist sie sehr aufgeschlossen, was auch Kinder betrifft.

 

Besondere Aufmerksamkeit erhält man, wenn die Sphynx als Einzelkatze gehalten wird. Idealer ist aber ein Artgenosse, denn bei Nacktkatzen ist Freigang unüblich, weshalb soziale Kontakte komplett fehlen würden. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, einen Balkon katzensicher zu gestalten. Diesen suchen die neugierigen Katzen gerne auf. Aufpassen muss man nur, dass sie nicht zu viel Sonne abbekommen, sonst könnte ein Sonnenbrand drohen.

 

Von Fellpflege kann nicht die Rede sein, schließlich ist keines vorhanden. Ein wenig Pflege benötigen aber auch Nacktkatzen. Manche Halter duschen ihre Katzen gelegentlich ab, zumeist genügt es aber, sie hin und wieder mit einem feuchten Tuch abzureiben. Dadurch lässt sich überschüssiges Fett von der Haut entfernen.

Ernährung

Ob Kätzchen, ausgewachsene Katze oder Senior – das Futter für eine Sphynx-Katze sollte stets hochwertig und an das Alter angepasst sein. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, daher sollte das Katzenfutter einen hohen Anteil an fleischlichen Zutaten enthalten. Nicht ins Futter gehören Zucker, Geschmacksverstärker sowie künstliche Farb- und Konservierungsstoffe. 

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Gesundheit der Sphynx-Katze

Sphynx-Katzen sind grundsätzlich nicht krankheitsanfälliger als viele andere Rassen. Sie stammen von normalen Hauskatzen ab, die bekannt für ihr starkes Immunsystem sind. Der geringe Bestand hat jedoch dazu geführt, dass gesundheitliche Probleme aufgrund von Inzucht auftreten können. Dies kann zu einem geschwächten Immunsystem führen und macht Katzen krankheitsanfälliger. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Nacktkatzen nur von vertrauenswürdigen und verantwortungsvoll agierenden Züchtern gekauft werden.

 

Ein besonderes Augenmerk liegt bei haarlosen Katzen auf den Schnurrhaaren. Diese dürfen keinesfalls verstümmelt sein, da dies die Katze in ihrer Sinneswahrnehmung beeinträchtigt. In Deutschland gilt dies als Qualzucht, weshalb an die Sphynx diesbezüglich besondere Kriterien gestellt werden. Außerdem sollten Falten nicht übertrieben stark ausgeprägt sein, so dass die Katze nicht mehr in der Lage ist, alle Hautstellen zu putzen. Die Folge könnten Ekzeme und Entzündungen sein.

 

Wie bei allen Katzenrassen, können sowohl bei der Don Sphynx wie auch der Canadian Sphynx Erbkrankheiten auftreten. Eine davon ist die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Dabei handelt es sich um die häufigste Herzerkrankung bei Katzen. Im frühen Stadium erkannt und medikamentös behandelt können Katzen mit HCM noch viele Jahre leben.

Geschichte und Zucht

Gene machen uns zu dem, was wir sind. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für alle Tiere. Hin und wieder kommt es allerdings zu ungeplanten, aber dennoch natürlichen Mutationen. Im Prinzip handelt es sich um einen Gendefekt, der die unterschiedlichsten Auswirkungen haben kann. Im Fall von Nacktkatzen betrifft es den Haarwuchs. Die Geburtsstunde der Canadian Sphynx liegt im Jahr 1966. Die Halter einer normalen Hauskatze entdeckten im Wurf ein haarloses Kitten. Sie nannten den Kleinen „Prune“ und entschlossen sich, diesen im Erwachsenenalter mit seiner Mutter zu verpaaren. Heraus kamen sieben Jungtiere, von denen zwei erneut haarlos blieben. Gemeinsam mit diesen begann die Reinzucht der Rasse.

 

Ähnlich verhielt es sich 20 Jahre später. Dieses Mal nicht in Kanada, sondern in Russland, genauer gesagt in Rostow am Don. Auch hier wurde in einem Wurf ein Kater mit sehr wenig Haaren entdeckt, der einige Zeit später ebenso mit seiner Mutter verpaart wurde. Interessanterweise war das Ergebnis noch besser als bei der Canadian Sphynx: Alle Nachkommen besaßen kaum Fell, was bedeutete, dass es sich hierbei um eine dominante (und nicht rezessive / im Hintergrund befindliche) Mutation handelte. Aufgrund der unterschiedlichen Mutationen war klar, dass Kreuzungen zur Blutauffrischung wenig Sinn machen würden. Stattdessen konzentrierte man sich auch bei ihr auf die Reinzucht mit eigenen Nachkommen.

 

Beide Rassen sind inzwischen von unterschiedlichen Verbänden anerkannt worden. Die Canadian Sphynx erlangte ihre offizielle Anerkennung in der amerikanischen Dachorganisation TICA im Jahr 1979, die Don Sphynx in der europäischen Dachorganisation FIFe im Jahr 2011.

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