Katzenohren vor Krankheiten schützen
Katzenohren sind hochsensibel und ermöglichen der Katze exzellente Jagderfolge. Doch vor allem Freigängerkatzen können sich Verletzungen, Erkrankungen und Parasiten in den Ohren zuziehen. Diese sollten schnell behandelt werden.
Das Katzenohr – ein Wunderwerk der Natur
Katzen sind uns in einigem überlegen. Hierzu zählt vor allem ihr Gehör. Während wir gerade einmal Töne bis zu einer Frequenz von etwa 20.000 Herz wahrnehmen können, dringen sie in Bereiche bis 65.000 Herz vor. Das Piepsen einer Maus zu vernehmen, ist für sie kein Problem. Aber nicht nur das: Wichtig bei der Jagd ist auch, woher das Geräusch kommt. Für uns wäre das nur sehr eingeschränkt machbar, indem wir unseren Kopf hin und her bewegen. Eine Katze bewerkstelligt dies einfach mit ihren Ohren. Sie besitzt in jedem Ohr 32 Muskeln, die es ihr erlauben, die Ohren unabhängig voneinander in alle Richtungen zu drehen. So kann sie Richtung und Entfernung einer Beute sehr gut einschätzen.
Katzenohren dienen nicht nur zum Hören
Zwar sind Ohren in erster Linie zum Hören da, doch bei Katzen übernehmen sie noch andere Aufgaben. Für sie sind sie auch ein Kommunikationsmittel. Ruhig und nach vorn stehend gerichtet deuten sie ein relativ entspannte Hören. Bewegen sie sich jedoch rasch hin und her, sind nach hinten ausgerichtet oder werden gar flach an den Körper angelegt (um diese zu schützen), dann ist dies ein Zeichen für höchste Anspannung. Bei einem Aufeinandertreffen mit einer anderen Katze steht ein Angriff unmittelbar bevor.
Und noch einem Zweck dienen die Ohren einer Katze – der Balance. Das sogenannte Vestibularsystem liegt zum Teil im Gehirn, aber auch im Innenohr. Es koordiniert Kopf- und Augenbewegungen und sorgt für ein perfektes Gleichgewicht. Im Zusammenspiel mit ihrem Schwanz ermöglicht dies der Katze zum Beispiel, problemlos über einen Gartenzaun oder ein Brett zu balancieren.
Krankheiten und Gefahren für Katzenohren
Die Ohren einer Katze sind sowohl außen wie auch innen mit Haaren besetzt. Außen sollen sie vor mechanischen Einflüssen schützen, im Innenbereich soll vor allem das Eindringen von Schmutz und Staub vermieden werden. Doch ganz vermeiden lassen sich Beeinträchtigungen der Ohren nicht. Mit folgenden ist zu rechnen:
- Verletzungen
Bevorzugt bei Freigängern kann es zu Verletzungen kommen, wenn sie durchs Unterholz streifen, Grannen an ihnen hängen bleiben oder es zu einer Auseinandersetzung mit einem Artgenossen kommt.
- Parasiten
In den warmen und leicht feuchten Ohrhöhlen können sich Parasiten einnisten. Zu den häufigsten Plagegeistern zählen Ohrmilben.
- Entzündungen
Pilze und Bakterien können zu einer Entzündung im Ohr führen. Deshalb sollten die Ohren stets überprüft und sauber gehalten werden.
Wie erkenne ich Ohrmilben bei der Katze?
Ohrmilben sind kleiner als ein Millimeter und mit dem menschlichen Auge kaum zu erkennen. Eine größere Anzahl dieser Parasiten führt jedoch zu einer sichtbaren Beeinträchtigung der inneren Ohrmuschel. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen und Verkrustungen. Zudem führt der unangenehme Juckreiz dazu, dass sich die Katze verstärkt kratzt und den Kopf schüttelt. Bei einem Verdacht sollte die Katze sofort zum Tierarzt, denn ein Milbenbefall ist extrem ansteckend. Der Arzt untersucht mit einem sogenannten Otoskop die Ohren der Katze, um sich ein genaues Bild machen zu können.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Milbenbefall?
Ein Milbenbefall ist sehr unangenehm, stellt aber grundsätzlich keine größere Gefahr dar. Hat der Tierarzt die kleinen Spinnentiere im Ohr der Katze nachgewiesen, erfolgt eine medikamentöse Behandlung. Diese kann aus Antiparasitika, entzündungshemmenden Salben und antibiotischen Ohrtropfen bestehen. Die Behandlung muss normalerweise über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen erfolgen, um erfolgreich alle Stadien der Milben abzutöten. Zudem ist es empfehlenswert, eventuell weitere in der Wohnung lebende Katzen ebenfalls zu behandeln. Darüber hinaus sollten auch Oberflächen und Gegenstände, die mit Ohrmilben kontaminiert sein könnten, gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Milben nach einer kurzen Pause erneut auftreten.
Wie reinige ich meiner Katze die Ohren?
Um den Verlauf einer Erkrankung zu beschleunigen, ist es empfehlenswert, die Ohren zwischendurch bzw. vor der Verwendung eines Medikaments zu reinigen. Dies muss allerdings sehr vorsichtig erfolgen und sollte keinesfalls mit normalen Wattestäbchen durchgeführt werden. Damit könnten Sie Verunreinigungen tiefer ins Ohr befördern und das Trommelfell verletzen. Fragen Sie Ihren Tierarzt, ob er zu speziellen Wattestäbchen für den Einsatz bei Tieren rät oder das Ohr besser nur mit einem Baumwolltuch zu reinigen ist. Das Tuch darf nur leicht feucht sein und die Wischbewegung sollte von innen nach außen erfolgen. Ein Ohrreiniger kann anschließend direkt ins Ohr geträufelt werden. Er löst den Schmutz, welcher unter anderem beim Schütteln herausfällt. Zudem kann nochmals ein Tuch zum Einsatz kommen. Dies sollte man jedoch auch davon abhängig machen, wie reibungslos die Katze die Prozedur über sich ergehen lässt. Ist der Stress gerade zu groß, sollte die nächste Reinigung besser zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
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