Zecke entfernen beim Hund
Wenn Sie auf Ihrem Hund eine Zecke entdecken, sollten Sie diese schnellstmöglich entfernen. Dadurch verringern Sie die Gefahr einer Krankheitsübertragung. Am besten nutzen Sie zum Entfernen der Zecke eine spezielle Zeckenzange. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen sollten.
Wie sehen Zecken aus?
Zecken sind im Durchschnitt 3 bis 6 Millimeter groß. Eine mit Blut vollgesogene Zecke kann jedoch eine Länge von knapp drei Zentimetern erreichen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch das Larvenstadium einer Zecke. Dann sind die winzigen Parasiten gerade einmal so groß wie eine Stecknadel und im Fell eines Hundes nur schwer auszumachen. Bezüglich ihrer Farbe gibt es je nach Zeckenart kleine Abweichungen. Die häufigste Art, die Hunde befällt, ist der Gemeine Holzbock (u.a. Überträger der Borreliose). Er ist schwarz mit braunem Hinterkörper. Einheitlich braun ist die Braune Hundezecke, und leicht marmoriert ist die Auwaldzecke (Überträger der Babesiose).
Welche Zecken sind für Hunde gefährlich?
Grundsätzlich geht von jeder Zecke eine potentielle Gefahr aus. Leider kennt niemand die Vorgeschichte einer Zecke. Zecken stehlen dem Hund winzige und völlig unwesentliche Mengen an Blut. Während des Blutsaugens kann aber eine Übertragung von möglicherweise vorhandenen Krankheitserregern von der Zecke auf den Hund erfolgen.
Von der Entwicklung vom Ei, über die Larve und Nymphe bis zum adulten Tier wechseln die Plagegeister zumeist mehrfach den Wirt. Trägt einer dieser Wirte einen Krankheitserreger in sich, kann die Zecke diesen aufnehmen und überträgt ihn später möglicherweise auf ein anderes Tier.
Wann und wo kommen Zecken vor?
Zecken zählen zu den wechselwarmen Tieren. Dies bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbst steuern können, sondern sich diese an die Außentemperatur anpasst. Bei Temperaturen unter 6 Grad sind sie nicht in der Lage, sich fortzubewegen. Bei höheren Temperaturen kommt jedoch so langsam Leben in ihren Körper. Am liebsten sind ihnen warme Temperaturen um die 20 Grad in einer eher schattigen, feuchten Umgebung.
Häufig anzutreffen sind sie daher vom Frühling bis in den Herbst hinein in Wäldern, buschigen Gegenden und im hohen Gras. Dort lauern sie mit allen Sinnen auf ihre Beute. Sie nehmen feinste Erschütterungen wahr und können sowohl den Geruch als auch CO2-Ausstoß ihrer Opfer wahrnehmen. Streift eins vorbei, lassen sie sich einfach fallen oder krallen sich blitzschnell fest.
Was hilft gegen Zecken beim Hund?
Eins der wichtigsten und effektivsten Mittel gegen Zecken ist das regelmäßige Absuchen. Nach einem Spaziergang in der Stadt kann man sich das üblicherweise sparen, doch in Parkanlagen, Wäldern und auf Wiesen lauert stets die Gefahr. Glücklicherweise machen sich Zecken auf dem Körper des Hundes erst einmal auf die Suche nach einem geeigneten Platz.
Sie bevorzugen dünnhäutige Stellen, möglichst gut durchblutet und mit nicht zu viel Fell. Wer also rechtzeitig auf die Suche geht, hat gute Chancen, die Blutsauger rechtzeitig von ihrem Festschmaus abzuhalten. Dieses ist natürlich bei kurzhaarigen Hunden leichter als bei langhaarigen Hunden.
Welches Zeckenmittel ist das Beste für den Hund?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund vor einem Zeckenbiss und dessen mögliche Folgen wie zum Beispiel eine Erkrankung an Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose zu schützen. Leider gibt es keine umfängliche Impfung, sondern nur einen Schutz gegen gewisse Borrelienarten, weshalb es von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin keine allgemeine Impfempfehlung gibt. Ob sich diese lohnt, sollte individuell je nach Seuchenlage mit dem Tierarzt besprochen werden.
Eins der am häufigsten eingesetzten Mittel gegen Zecken sind Spot-On-Präparate. Die flüssige Lösung wird einfach im Nacken des Hundes direkt auf die Haut geträufelt und verteilt sich von da über den ganzen Körper. Spot-ons haben eine repellierende Wirkung – sie verhindern also im Allgemeinen bereits den Biss einer Zecke. Gleiches gilt für Zeckenhalsbänder. Auch in diesem Fall wird ein Wirkstoff auf der Haut verteilt, der je nach Produkt einen Schutz für mehrere Monate bietet.
Eine Zecke beim Hund entfernen
Trotz aller Vorsicht lässt es sich oft nicht ganz vermeiden, dass man irgendwann eine Zecke findet, die sich bereits im Hund verbissen hat und mit dem Blutsaugen begonnen hat. Jetzt heißt es schnell zu reagieren und die Zecke gesamthaft vom Hund zu entfernen. Zur Entfernung der Zecke ist die Verwendung einer speziellen Zeckenzange oder eines Zeckenhakens zu empfehlen.
Wichtig: Verwenden sie vor bzw. zum Entfernen der Zecke kein Öl, Nagellack oder Kleber, da die Zecke im Todeskampf weiteren Speichel in die Wunde abgeben könnte, der mit Krankheitserreger versetzt ist.
So entfernen Sie Zecken zuverlässig
- Streifen Sie rund um die Zecke die Haare zur Seite, damit Sie Ihrem Hund möglichst keine Haare ausreißen.
- Setzen Sie die Zeckenzange so nah wie möglich direkt auf der Haut des Hundes an.
- Wenn Sie den Kopf bzw. Vorderkörper im Griff haben, beginnen Sie langsam zu ziehen.
- Ein Drehen ist im Allgemeinen nicht notwendig!
- Erhöhen Sie zunehmend den Zug und warten Sie ab.
- Normalerweise löst sich die Zecke nach einigen Sekunden.
- Wenn nicht, haben Sie Geduld und unterstützen Sie das Ziehen mit leichten Drehbewegungen.
- Sollte die Zecke auseinandergerissen werden, versuchen Sie den Rest mit der Zange oder einer Pinzette zu entfernen.
- Zerquetschen Sie die Zecke zwischen zwei festen Gegenständen oder fixieren Sie sie in einem Klebestreifen, den Sie in den Müll werfen können.
- Sollte der Zeckenkopf in der Haut verblieben sein, beobachten Sie bitte die Stelle intensiv und reagieren Sie sobald Sie einen Entzündungsvorgang bemerken.
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