Perserkatze
Keine andere Katzenrasse besitzt so langes Haar wie die Perserkatze. Damit verbunden ist ein gewisser Pflegeaufwand, doch wer auf besonders langhaarige Katzen steht, ist gerne bereit, den Aufwand für diese ruhigen und anhänglichen Tiere zu betreiben.
Steckbrief Perserkatze
- Größe groß
- Gewicht Katze: ca. 5 kg, Kater: ca. 6,5 kg
- Herkunft Asien
- Körperbau gedrungen, muskulös
- Felllänge lang, dicht
- Fellfarbe vielfältig
- Fellpflege aufwändig
- Verhalten ruhig, verschmust
- Charakter anhänglich, entspannt
Aussehen und Charakter der Perserkatze
Es gab eine Zeit, da hätte man Perserkatzen nur schwer von anderen Katzenrassen mit langen Haaren unterscheiden können. Doch in den 1970er Jahren gab es in Amerika einen Boom, der zu weitreichenden Veränderungen führte. Die Tiere wurden zum einen mit kürzeren Beinen und weniger langem Körper gezüchtet, was ihnen ein gedrungenes Aussehen verlieh. Vor allem aber fanden amerikanische Züchter Gefallen daran, die Nase immer kürzer und das Gesicht flacher zu züchten. Es entstand das sogenannte Peke-Face, welches sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist und je nach Ausprägung negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringen kann.
Glücklicherweise haben bei uns die Auswüchse in der Perserzucht nicht die Ausmaße genommen wie in den USA, dennoch wäre es wünschenswert, auch diese zu verbessern. Immerhin ist im Standard festgeschrieben, dass es sich nicht um eine Stupsnase handeln darf und die Nasenlöcher gut geöffnet sein sollen, um ein freies und leichtes Atmen zu gewährleisten.
Obwohl die Perserkatze nicht hochbeinig ist, handelt es sich bei ihr um eine große Katzenrasse mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Kilogramm. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch ihr üppiges Fell. Es ist lang, dicht, plüschig und sehr weich. Die Auswahl an Farben ist hierbei groß: Es gibt einfarbig weiße, cremefarbene, rote, lila, blaue, chocolate und schwarze Perser. Ebenso zwei- oder dreifarbige sowie pointed.
Perserkatzen machen nicht nur äußerlich einen eher gemütlichen Eindruck, diesen bestätigen sie auch in ihrem Wesen. Sie gehören nicht zu den temperamentvollen Katzen, die ständig Action benötigen. Sie lassen es gerne ruhig angehen und sind recht stressresistent. Gemütliche Plätze auf der Couch, in einer Kuschelhöhle oder auf dem Fensterbrett haben für sie oberste Priorität. Gerne darf auch ausgiebig gekuschelt und geschmust werden. Diese Ehre wird allerdings nicht jedem zuteil. Fremden gegenüber tritt sie eher zurückhaltend auf – hier braucht es ein wenig Geduld.
Perserkatze: Haltung und Pflege
Perserkatzen werden üblicherweise als reine Wohnungskatzen gehalten, denn aufgrund ihres langen Fells müsste man bei Freigang mit allerlei Gestrüpp in ihrem Fell rechnen. Für die Perser ist Wohnungshaltung kein Problem, schließlich kennen die meisten nichts anderes. Ihnen genügt es, wenn sie einen interessanten Fensterplatz besitzen und vielleicht Freigang auf dem Balkon möglich ist. Vor allem aber freuen sie sich über einen Partner an ihrer Seite, um gemeinsam durchs Leben zu gehen. Zu zweit lässt es sich wunderbar die Zeit vertreiben und es ist auch nicht so schlimm, wenn sie gelegentlich längere Zeit allein zu Hause bleiben müssen. In diesem Fall sollte zusätzliche für Abwechslung im Haushalt gesorgt werden. Es muss für sie kein deckenhoher Kratzbaum sein, aber Kratzbrett, Kuschelhöhle, Aussichtspunkte und Spielzeug sollten vorhanden sein. Und nicht zu vergessen: Planen Sie genügend Zeit mit den Kuschelmonstern ein, denn sie sind oft sehr anhänglich.
Wer eine Katzenrasse sucht, die sehr unabhängig ist und wenig Pflege bedarf, macht um die Perserkatze besser einen großen Bogen. Kaum eine andere Rasse ist so pflegeaufwändig wie die Perser. Sie sollte täglich gekämmt werden, ansonsten steigt die Gefahr, dass ihr Fell verfilzt. Dies würde eine immer größere Prozedur zur Folge haben und kann so weit gehen, dass das Kämmen und Entfilzen nicht mehr möglich sind. In diesen Fällen kann es notwendig sein, das Tier komplett zu scheren. Um dies zu verhindern, sollten bereits Kitten an das Kämmen gewöhnt werden, damit dies ganz natürlich zum täglichen Ritual zählt. Während des Fellwechsels greifen manche Katzenhalter sogar zweimal täglich zu Bürste und Kamm. Dies dient zum einen der Pflege und zum anderen der Vorbeugung vor zu vielen verschluckten Haaren bei der Katzenwäsche.
Ernährung
Ob Kätzchen, ausgewachsene Katze oder Senior – das Futter für eine Perserkatze sollte stets hochwertig und an das Alter angepasst sein. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, daher sollte das Katzenfutter einen hohen Anteil an fleischlichen Zutaten enthalten. Nicht ins Futter gehören Zucker, Geschmacksverstärker sowie künstliche Farb- und Konservierungsstoffe.
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Gesundheit der Perserkatze
In der Perserzucht gibt es eine amerikanische und eine englische Variante. Bei letzterer handelt es sich um die traditionelle, bei der die Gesichter der Perser nicht plattgedrückt sind. Zwar können auch bei ihnen Erbkrankheiten auftreten, aber sie leiden nicht an der sogenannten Brachycephalie. Damit sind flache Gesichter bzw. verkürzte Schädel gemeint. Sie haben kurze Nasen zur Folge, welche zu Atemproblemen führen. Zudem kann es zu Zahnfehlstellungen und Augenproblemen kommen. Diese zeigen sich durch ständig tränende und verklebte Augen. Im Sinne einer gesunden Katzenzucht sollten lediglich milde Stufen der Brachycephalie erlaubt sein, nicht aber schwere, welche in den Bereich der Qualzucht gehen.
Von ihren speziellen Problemen abgesehen, können bei der Perserkatze auch gängige Erbkrankheiten auftreten. Zu diesen zählt gehäuft die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD), welche dominant vererbt wird. Seriöse Züchter testen ihre Tiere auf diese Erkrankung und nehmen sie aus der Zucht, da es keine Heilungsmöglichkeit gibt.
Betroffen können Perserkatzen auch von einem progressiven Netzhautschwund und der Hypertrophen Kardiomyopathie sein. Hierbei handelt es sich um die häufigste Herzerkrankung bei Katzen.
Geschichte und Zucht
Bei dem Begriff Perserkatze würde man selbstverständlich davon ausgehen, dass die Rasse aus Persien stammt. Amerikanische Studien aus dem Jahr 2014 konnten diesbezüglich jedoch keinerlei Hinweise erbringen. Stattdessen wurden genetische Übereinstimmungen mit langhaarigen russischen Hauskatzen festgestellt. Nach momentanem Stand gelten sie als die Urahnen der Perserkatze. Diese sahen jedoch damals noch ganz anders aus und glichen eher Angorakatzen.
Aus heute nicht mehr klar nachvollziehbaren Gründen etablierte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Begriff „Perser“. Möglicherweise ging man davon aus, dass die Rasse ihren Ursprung in Kleinasien hatte. Wie so oft, kümmerten sich vor allem die Engländer um die Zucht der Rasse. Zwar nahmen auch sie gelegentlich Anpassungen im Rassestandard vor, zu deutlichen Abweichungen kam es jedoch erst, als in den 1970er Jahren die Perserkatze in den USA einen wahren Run auslöste. Die Züchter konzentrierten sich auf immer flachere Gesichter, kürzere Nasen, längeres Fell und einen gedrungeneren Körper. Dies brachte viele gesundheitliche Probleme mit sich, mit denen die Rasse noch heute zu kämpfen hat.
Anerkennung im europäischen Dachverband FIFé fand die Perserkatze im Jahr 1949. Im Rassestandard festgelegt wurde, dass ein „Stopp“ auf der Nase (eine Kante / Abtrennung) zwischen den Augen sein muss, der weder ober- noch unterhalb des Augenlides platziert sein darf. Daran halten sich allerdings nicht alle Züchter. Manche haben kein Verständnis für diese Zuchtform und konzentrieren sich auf die alte englische Variante mit normal ausgeprägter Nase. Wer daran Interesse hat, sucht im Internet einfach nach „Perserkatze mit Nase“.
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