Britisch Langhaar
Die Britisch Langhaar ist aus der Britisch Kurzhaar hervorgegangen und besitzt fast genau den gleichen Rassestandard. Bei beiden handelt es sich um ruhige, unkomplizierte Katzenrassen. Einziger Unterschied ist ihre Felllänge.
Steckbrief Britisch Kurzhaar
- Größe mittelgroß
- Gewicht Katze: ca. 4,5 kg, Kater: ca. 6 kg
- Herkunft Großbritannien
- Körperbau muskulös, gedrungen
- Felllänge gut behaart
- Fellfarbe vielfältig
- Fellpflege aufwändig
- Verhalten sanft, ruhig
- Charakter unkompliziert, anpassungsfähig
Aussehen und Charakter der Britisch Langhaar
Bereits die Britisch Kurzhaar ist mit ihrer üppigen Unterwolle eine echte Kuschelkatze. Übertroffen wir sie aber noch von der Britisch Langhaar, die noch mehr Fell aufweist. Lediglich im Gesicht ist es kurz, ansonsten soll es laut Rassestandard semi-lang bis lang sein. Die Britisch Langhaar besitzt eine schön entwickelte Halskrause, einen gut behaarten Schwanz und am Körper ein sehr dichtes Haarkleid. Die Unterwolle ist plüschig und verleiht dem Fell ein stattliches Volumen. Je nach Jahreszeit kann es bezüglich der Länge und Dichte zu kleinen Veränderungen kommen.
Von der Felllänge abgesehen besitzen die Britisch Langhaar und Kurzhaar den gleichen Rassestandard. Bezüglich des Körperbaus gilt: Dieser ist muskulös und leicht gedrungen. Beine und Schwanz sind eher kurz, was auch für die Nase und die Ohren gilt. Groß sind dagegen die Augen, welche grün, blau oder kupferfarben sein dürfen. Erlaubt sind sogar zwei verschiedene Augenfarben – also beispielsweise ein Auge kupfer, das andere blau.
Extrem vielfältig ist die Fellfarbe der Britisch Langhaar. Es existieren über 300 Farbvarietäten – darunter einfarbig weiß, creme rot, blau, chocolate und schwarz. Erlaubt sind auch zwei- oder dreifarbige Tiere, ebenso wie Flecken, verschiedenartige Muster oder Streifen an den Beinen.
Tatsache ist, dass es sich bei der Britisch Langhaar um eine eher ruhige Katzenrasse handelt, die es gerne gemütlich angeht. Sie sucht den innigen Anschluss zu ihrer Familie, liebt gemeinsame Schmusestunden und lässt sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen. Sie ist eher durchschnittlich spielfreudig und nicht übermäßig temperamentvoll.
Britisch Langhaar: Haltung und Pflege
Das Leben mit einer Britisch Langhaar ist sehr angenehm und unkompliziert. Sie zählt zu den zurückhaltenden Katzenrassen, die weder laut noch anspruchsvoll oder launisch sind. Für sie ist wichtig, dass sich alle gut verstehen und man sich ausreichend um sie kümmert. Sie ist sehr anhänglich und möchte umsorgt sein. Es sollte daher täglich ausreichend Zeit für gemeinsame Kuschelrunden sein. Wichtig sind ihr außerdem gemütliche Plätze, zum Beispiel auf der Liegefläche eines Kratzbaums oder auf dem Fensterbrett mit Aussicht nach draußen. Wie bei der verwandten Perserkatze gilt auch bei ihr, dass auf Freilauf verzichtet werden kann. Das Resultat wäre nämlich, dass sie nach einem Ausflug in der Natur mit allerlei Grünzeug und Gestrüpp im Fell zurückkehren würde. Einfacher ist da schon, ihr ein abwechslungsreiches Zuhause zu bieten. Am besten gelingt dies mit einem Artgenossen an ihrer Seite, mit dem sie spielen und kuscheln kann. Außerdem sollte ihr Katzenspielzeug zur Verfügung stehen, das für körperliche und geistige Abwechslung sorgt.
Der Pflegeaufwand der Britisch Langhaar ist größer als bei der BKH. Sie besitzt plüschige Unterwolle und semi-langes bis langes Haar. Das Fell ist dicht, doppelt und zum Teil sehr voluminös. Es empfiehlt sich daher, mehrmals die Woche mit einem groben Kamm das Fell durchzukämmen. Wer dies schleifen lässt, muss mit Knötchenbildung rechnen. Solche Verfilzungen können festgestellt werden, wenn man mit den Fingern durchs Fell fährt und es ziept. Idealerweise beginnt die Fellpflege bereits spielerisch im Kittenalter. Umso eher wird die Fellpflege als etwas ganz Normales angesehen und kann dann später problemlos durchgeführt werden. Dies ist besonders in der Zeit des Fellwechsels wichtig, denn dann verliert die BLH große Mengen an Haaren. Je mehr herausgekämmt werden, umso weniger fliegen im Haushalt herum und verschluckt die Katze während ihrer täglichen Katzenwäsche.
Ernährung
Ob Kätzchen, ausgewachsene Katze oder Senior – das Futter für eine Britisch Langhaar sollte stets hochwertig und an das Alter angepasst sein. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, daher sollte das Katzenfutter einen hohen Anteil an fleischlichen Zutaten enthalten. Nicht ins Futter gehören Zucker, Geschmacksverstärker sowie künstliche Farb- und Konservierungsstoffe.
animonda bietet für jede Lebensphase der Katze die passende Ernährung. Wählen Sie zwischen Kitten-, Adult- und Seniorfutter. Die Produkte sind speziell auf die besonderen Nährstoffansprüche in den Lebensphasen der Katzen abgestimmt. Dadurch schaffen Sie beste Voraussetzungen für ein gesundes und langes Katzenleben.
Gesundheit der Britisch Langhaar
Britisch Langhaarkatzen weisen keine Auffälligkeiten bei Erbkrankheiten auf. Sie gelten als gesunde Katzenrasse. Es ist zu hoffen, dass dies auch so bleibt, da der Genpool der Rasse überschaubar groß ist und Züchter deshalb umsichtig sein müssen. Um das Risiko möglichst gering zu halten, lassen verantwortungsvolle Züchter alle empfohlenen Impfungen, Voruntersuchungen und angeratene Gentests durchführen. Dazu gehört unter anderem ein DNA-Test auf die bei Katzen häufig vorkommende Herzkrankheit Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Im Frühstadium lässt sich diese gut mit Medikamenten behandeln. Ebenfalls anzuraten ist bereits bei Jungtieren eine Untersuchung auf die Nierenerkrankung Polycystic Kidney Desease (PKD). Wird die vererbbare Krankheit bei einer Katze diagnostiziert, sollte sie aus dem Zuchtprogramm herausgenommen werden.
Geschichte und Zucht
Ausgangspunkt für die Britisch Langhaar waren normale Hauskatzen. Mit ihnen wurden im 19. Jahrhundert gezielt Verpaarungen durchgeführt – unter anderem mit der Russisch Blau und Siamesen. Diese sorgten für erste Veränderungen, welche die Besucher 1871 auf der weltweit ersten Katzenausstellung in London bewundern konnten. Siegerin wurde eine blaugetigerte Britisch Kurzhaar. Sie sorgte für einen ersten Popularitätsschub der Rasse. Durch die beiden Weltkriege sank das Interesse an der Zucht jedoch und machte sie immer schwieriger. Aus Mangel an Tieren kreuzten Züchter gelegentlich Kartäuser und Perserkatzen ein. Dies führte dazu, dass die Katzen gedrungener und plüschiger wurden. Den Menschen gefiel diese Typveränderung. Daher wurde sie in dieser Richtung intensiviert. Heraus kam die Britisch Langhaar, wie wir sie heute kennen, mit ihren sanften Rundungen und dem besonders dichten, aufgestellten Fell.
Obwohl die Zucht mit Hilfe von Perserkatzen vorangetrieben wurde, setzte sich bei einem Großteil der Nachkommen das dominante Kurzhaargen durch. Das Fell war also üppig, aber dennoch nicht lang. Gelegentlich war jedoch einmal ein Jungtier mit langen Haaren in einem Wurf zu finden. Dieses wurde aussortiert, kastriert und an Liebhaber weitergegeben. Immer wieder erhielten die Züchter aber Response, warum sie nicht auch langhaarige Tiere züchten würden, da diese mindestens genauso hübsch seien wie die kurzhaarige Variante. So kam es, dass gezielt mit langhaarigen Tieren Zuchtbemühungen entstanden. Voraussetzung hierfür ist, dass beide Elternteile das Langhaar-Gen in sich tragen. Zu Beginn der Zucht handelte es sich noch häufig um Zufallsprodukte, inzwischen ist es möglich, den Genschlüssel der Katzen verbindlich zu analysieren. Dementsprechend ist heute eine zielsichere Reinzucht möglich.
Weltweit sind sich die Katzenverbände nicht einig, ob die Britisch Langhaar als eigenständige Rasse anzusehen ist oder ob es sich lediglich um eine Fellvariante handelt. Die europäische Dachorganisation FIFe hat sich 2017 dazu entschlossen, die BLH als eigene Rasse anzuerkennen.
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