Russisch Blau

Anfänglich zeigt sich die Russisch Blau etwas zurückhaltend, doch sobald sie Vertrauen gefasst hat, muss bei ihr mit allem gerechnet werden: Mal möchte sie gemeinsam spielen, dann schmusen und dann einfach in Ruhe schlafen.

Steckbrief Russisch Blau

  • Größe           mittelgroß
  • Gewicht        Katze: ca. 3,5 kg, Kater: ca. 5 kg
  • Herkunft       Russland
  • Körperbau    langgezogen, elegant
  • Felllänge       kurz
  • Fellfarbe       blaugrau
  • Fellpflege      gering
  • Verhalten      ruhig, verspielt
  • Charakter     anhänglich, eigensinnig

Aussehen und Charakter der Russisch Blau

Eigentlich ist sie unverkennbar, doch dazu muss man genau wissen, worauf zu achten ist. Zu verwechseln ist sie nämlich mit der ebenfalls blaugrauen Kartäuser, der Korat und der blauen Version der Britisch Kurzhaar. Letztere hat jedoch rundlichere Formen, und die Korat besitzt kein Unterfell. Das Doppelfell in Kombination mit grünen Augen hat einzig die Russisch Blau. Zwar ist das Fell kurz, aber sehr dicht und plüschig. Dies liegt daran, dass ihre Unterwolle genauso lang ist wie ihr Deckhaar. Dadurch steht das gesamte Fell etwas ab. Beim Streicheln lässt sich feststellen, wie weich und seidig es ist. Schaut man es sich im leichten Gegenlicht an, zeigt sich ein silbriger Schimmer. Dies hängt damit zusammen, dass die Haarspitzen farblos sind, wodurch das Licht gebrochen wird.

 

Im Rassestandard wird nicht nur ein deutlicher Silberschimmer gefordert, sondern das Fell soll möglichst gleichmäßig blaugrau sein. Gewünscht ist darüber hinaus ein langer Körper, graziöser Wuchs, hohe Beine und ein spitz zulaufender langer Schwanz. Die Augen müssen grün sein, die Ohren nicht zu klein und der Nasenspiegel blaugrau. Grundsätzlich sollte sich der Körper sichtbar vom orientalischen sowie einem gedrungenen, rundlichen Typ unterscheiden.

 

Höchst interessant ist das Wesen der Russisch Blau. Anfangs hat es den Anschein, sie wäre unnahbar. Doch plötzlich kann es sein, dass sie dem Besuch um die Beine streicht oder es sich beim ihm gemütlich macht. Sie braucht eben etwas Zeit. Sobald das Vertrauen da ist, verwandelt sie sich zur anhänglichen Schmusekatze. Wie lange diese Phase andauert, lässt sich allerdings schwer vorhersehen. Urplötzlich zieht sie sich wieder auf ihren Kratzbaum zurück oder möchte unbedingt spielen. Mit diesem wechselhaften Verhalten muss stets gerechnet werden. Die meisten finden dies spannend und faszinierend, manche wünschen sich vielleicht lieber eine nicht ganz so eigensinnige Katze.

Russisch blau: Haltung und Pflege

Die Russisch Blau hat keine außergewöhnlichen Haltungsanforderungen. Völlig unkompliziert ist sie aber nicht. Bisweilen ist sie etwas launisch und möchte erst dies, dann jenes. Durchaus möglich, dass sie dies auch durch Miauen kundtut. Nach einer Weile weiß man recht genau, was sie gerade möchte. Vielleicht ist die übliche Fütterungszeit bereits überschritten, sie hat Lust auf ein gemeinsames Spiel oder wünscht sich mehr Aufmerksamkeit. Zwar ist es für sie wichtig, einen ungestörten Rückzugsort zu besitzen, aber wenn ihr nach gemeinsamer Zeit ist, dann akzeptiert sie nur ungern einen Aufschub. Ideal ist es daher, zwei Katzen zu halten. Dadurch vermeidet man, dass eine Singlekatze alleine ist, wenn sonst niemand zuhause ist. Für ein Weilchen akzeptiert sie dies zwar auch, auf Dauer könnte es jedoch schwierig werden. In diesem Fall ist zu überlegen, ob Freigang per Katzenklappe möglich ist. Hierfür sollte allerdings die Verkehrssituation akzeptabel sein. Zudem ist es sinnvoll, mit seinem Tierarzt zu klären, ob bestimmte Impfungen und Vorkehrungen hinsichtlich Parasiten vorzunehmen sind. In jedem Fall sollte für die intelligenten Tiere in der Wohnung ausreichend Abwechslung in Form von Spielen, Kuschelhöhlen und einem interessanten Kratzbaum zur Verfügung stehen.

 

Aufgrund des plüschigen Fells inklusive Unterwolle der Russisch Blau, könnte die Vermutung aufkommen, dass sie viel haart und die Pflege relativ aufwändig ist. Zum Glück ist dem nicht so. Im Gegenteil: Das Haar wächst so dicht, dass totes Haar nur unwesentlich ausfällt. Diese Tatsache macht die Rasse für Allergiker interessant. Eine Garantie gibt es aber bei keiner Katzenrasse. Im Falle der Russisch Blau beschränkt sich die Pflege auf einmal wöchentliches Kämmen. Dann glänzt sie auch wieder noch schöner. Steht der zweimal jährliche Fellwechsel an, sollte die Fellpflege etwas intensiver erfolgen. Die meisten Tiere haben damit kein Problem, sondern genießen es, wenn sie die volle Aufmerksamkeit haben.

Ernährung

Ob Kätzchen, ausgewachsene Katze oder Senior – das Futter für eine Russisch Blau sollte stets hochwertig und an das Alter angepasst sein. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, daher sollte das Katzenfutter einen hohen Anteil an fleischlichen Zutaten enthalten. Nicht ins Futter gehören Zucker, Geschmacksverstärker sowie künstliche Farb- und Konservierungsstoffe. 

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Gesundheit der Russisch Blau

Bei der Russisch Blau handelt es sich um eine natürlich entstandene Katzenrasse. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich von Erbkrankheiten geringer ist als bei von Menschen kreierten. Dies gilt auch für die Russisch Blau. Sie ist eine recht robuste, gesunde Katzenrasse. Allerdings ist der Genpool nicht besonders groß. Dementsprechend wichtig ist es, ein Tier besser bei einem verantwortungsvollen Züchter zu kaufen. Hier kann man sich sicher sein, dass er regelmäßig Gentests durchführen lässt und nur mit einwandfrei gesunden Katzen züchtet. Dabei bleibt zwar dennoch ein Restrisiko, aber es ist deutlich geringer.

Geschichte und Zucht

Wie der Name bereits verrät, stammt die Russisch Blau aus Russland. Erste Erwähnungen stammen aus der nördlich gelegenen Hafenstadt Archangelsk. Die Winter sind hier eisig kalt, was das dichte, doppelschichtige Fell der Rasse erklärt. Dies wurde ihr leider zum Verhängnis, als die Wikinger auf die Russisch Blau aufmerksam wurden. Sie verarbeiteten sie zu edlen Pelzkrägen. Doch die Zeiten waren nicht immer so grausam. Im Gegenteil: Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sie sich immer mehr zum begehrten Objekt am Hofe. Der russische Zar Nikolaus I. liebte die Rasse und umgab sich mit diesen Tieren. Gelegentlich verschenkte er einzelne Exemplare, beispielsweise an die Königin von England. Deren Sohn, Edward VII., war so begeistert von der Russisch Blau, dass er sogar den Vorsitz in einem neu gegründeten Katzenverein übernahm.

 

Wie für so manche Katzenrasse, waren auch für die Russisch Blau die beiden Weltkriege eine schwierige Zeit. Zuchtbemühungen kamen teilweise komplett zum erliegen. Aus Ermangelung an Tieren wurden teilweise andere Rassen wie Siamkatzen, Britisch und Europäisch Kurzhaar eingekreuzt. Dadurch ging jedoch das typische Fell der Russisch Blau immer mehr verloren. Daraufhin versuchten manche Züchter auf unterschiedliche Art und Weise, dies wieder rückgängig zu machen, was jedoch zu verschiedenen Typen führte. So gibt es heute eine englische, skandinavische und amerikanische Form der Russisch Blau. Hinsichtlich eines großen Genpools ist es nicht von Vorteil, hier strikte Grenzen zu ziehen.

 

Erste offizielle Anerkennung fand die Russisch Blau 1937. Die Anerkennung in der europäischen Dachorganisation FIFe erfolgte 1949. Zwar gibt es seit einiger Zeit vereinzelt Bemühungen, auch weiße und schwarze Varianten zu züchten, doch bis dato ist lediglich blaugrau erlaubt. Idealerweise sollte das Fell ein mittleres Blaugrau mit Silberschimmer aufweisen. Und selbstverständlich muss es arttypisch aufgrund der gleichen Länge von Unterwolle und Deckhaar plüschartig aufstehen. Der Unterschied zu anderen Katzenrassen ist so deutlich, dass man daran eine Russisch Blau mit verbundenen Augen erkennen könnte.

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