Ein Kitten zieht ein
Bevor ein Kitten einzieht, sollte die Wohnung bereits für den Neuankömmling vorbereitet sein. Wir zeigen Ihnen, worauf es hierbei ankommt, was bei der Abholung zu beachten ist und wie die Eingewöhnung so stressfrei wie möglich funktioniert.
Das neue Zuhause vorbereiten
Kitten sind unglaublich neugierig und verspielt. Dabei machen sie sich keinerlei Gedanken, was für sie gefährlich sein könnte. Daher sollten Sie vor dem Einzug eines Kittens die Wohnung überprüfen. Entfernen Sie mögliche Gefahrenquellen wie herumliegende Stecknadeln und Büroklammern, spitze oder scharfe Gegenstände, Wollknäuel und Geschenkbänder, offene Plastiktüten, chemische Mittel und Kerzen.
Räumen Sie Snacks wie Chips oder Schokolade vom Coachtisch weg. Verzichten Sie in den nächsten Wochen auf Tischdecken; Katzen klettern gerne und würden dann alles mit vom Tisch reißen. Versuchen Sie zudem herauszufinden, ob Sie für Katzen giftige Pflanzen in der Wohnung haben. Positionieren Sie diese gegebenenfalls an einem Ort, der für das Kitten nicht zugänglich ist. Verzichten Sie anfangs auf Pflanzen, die auf dem Boden stehen, Katzen wühlen gerne in der Erde.
Grundausstattung für Kitten
Um Kitten die Eingewöhnung zu erleichtern, sollte beim Einzug bereits alles Wichtige vorhanden sein. Am besten machen Sie sich eine kleine Checkliste, damit Sie nichts vergessen. Bevor Sie aber auf Einkaufstour gehen, sollten Sie sich beim Züchter oder im Tierheim informieren, welches Futter und welches Katzenstreu diese verwenden und die Katze somit gewöhnt ist. Nach Möglichkeit sollten Sie exakt diese besorgen. Katzen können bezüglich Geruchs und Farbe ihres Futters bzw. der Einstreu sehr wählerisch sein. Sie sollten deshalb vorerst keinen Wechsel planen. Dies könnte zu unnötigen Komplikationen in Form von Durchfall oder Unsauberkeit führen. Seien Sie auch bei der Auswahl der Katzentoilette vorsichtig. Vielleicht sind die Kitten bisher nur eine flache Schale gewöhnt gewesen. Ein hoher Rand, eine Überdachung oder gar eine „Eingangstür“ könnten dazu führen, dass sie das Katzenklo nicht aufsuchen und ihr Geschäft in der Wohnung verrichten.
Neben Futter, Katzentoilette und Katzenstreu gehört auf die Checkliste auch ein Kuschelbett, eine Transportbox, Snacks und reichlich Spielzeug. Davon kann man nie genug haben, wobei Sie nicht gleich alles auf einmal zur Verfügung stellen sollten. Außerdem darf eine Kratzmöglichkeit nicht fehlen, die sich am einfachsten in Form eines Kratzbaums umsetzen lässt. Dieser ist oftmals das Herzstück eines Katzenhaushalts. Hier hat man eine gute Aussicht, kann sich geruhsam zurückziehen, die Krallen wetzen oder daran rauf- und runterklettern. Bedenken Sie für den Anfang jedoch, dass der Kratzbaum nicht zu hoch sein sollte, um Abstürze aus größerer Höhe zu vermeiden.
Was sollte ich beim Abholen beachten?
Für das Abholen empfiehlt sich eine Transportbox. Geben Sie einige Tage vor dem Transport eine Kuscheldecke oder ein Handtuch beim Züchter oder im Tierheim ab, wo es Kontakt mit der Mutter und/oder den Geschwistern haben sollte. Geben Sie dieses Tuch beim Abholen in die Transportbox. Der vertraute Duft des Tuchs wirkt während der Fahrt und im neuen Zuhause beruhigend. Ideal ist es, wenn Sie die Abholung zu zweit durchführen, dann kann sich einer um das bzw. die Kitten kümmern. Fahren Sie nicht zu schnell, um unnötige Beeinträchtigungen zu vermeiden. Und denken Sie daran, eine Küchenrolle mitzunehmen. Es könnte durchaus sein, dass sich das Kleine vor Aufregung übergeben muss.
Die ersten Stunden im neuen Zuhause
Es ist völlig normal, dass das Kitten nach der Autofahrt erst einmal etwas verstört ist. Soeben hat es seine Mutter und Geschwister verloren, eine aufregende Fahrt hinter sich gebracht und ist umgeben von fremden Menschen. Jetzt braucht es erst einmal Ruhe. Deshalb sollte es keinesfalls in der Transportbox hochgehoben werden und eventuelle Familienmitglieder und Nachbarn dürfen einen Blick hineinwerfen. Gehen Sie auf direktem Weg in die Wohnung und überlegen Sie sich, wo sich ein ruhiger Platz befindet. Sollten sich im Haushalt kleinere lebhafte Kinder, ein Hund oder eine andere Katze befindet besitzen, empfiehlt sich ein extra Raum für den Neuzugang. Ansonsten können Sie beispielsweise ins Wohnzimmer gehen und die Transportbox in eine geschützte Ecke stellen. Öffnen Sie die Tür und ziehen Sie sich zunächst zurück. Verzichten Sie darauf, das Kitten hervorzuholen oder übermäßig zu locken. Geben sie dem Kätzchen Zeit, sich zu beruhigen und aus der sicheren Höhle heraus die Umgebung zu beobachten.
Bis das Kitten aus der Box kommt, können wenige Minuten aber auch eine Stunde und mehr vergehen. Abhängig ist dies unter anderem vom individuellen Charakter und den bisherigen Erfahrungen, die das Kitten mit Menschen gemacht hat. Nach einer gewissen Zeit überwiegt aber bei allen die Neugier und sie kommen hervor. Sprechen Sie ruhig mit dem Kätzchen, machen Sie keine schnellen Bewegungen und warten Sie ab, ob es erst einmal die Umgebung beschnuppern möchte oder gleich den Kontakt zu Ihnen sucht. Vielleicht lässt es sich auch schon locken, dann könnten Sie gemeinsam zur Küche gehen, sofern Sie dort die Näpfe aufgestellt haben. Der Wassernapf sollte bereits gefüllt sein, Futter können Sie jetzt bereitstellen. Sollte sich das Kitten unter dem Sofa oder Schrank verstecken und für Stunden nicht herauskommen, stellen Sie Futter und Wasser gut erreichbar vor das Versteck. Entscheiden Sie sich für ein hochwertiges Kittenfutter. Damit legen Sie den Grundstein für eine artgerechte Ernährung.
Die Eingewöhnungsphase
Wie lange die Eingewöhnungsphase dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sollten Sie sich für zwei Kitten entschieden haben, kann diese kürzer ausfallen. Denn ein Geschwisterchen oder ein guter Kumpel geben Sicherheit. Gemeinsam ist der Mut größer, die neue Umgebung zu inspizieren, den Kratzbaum zu erklimmen oder das Katzenklo zu benutzen. Jeder kann vom anderen lernen, es sind gemeinsame Spiele und Verfolgungsjagden möglich. Ohne einen Artgenossen sollten Sie etwas mehr Zeit einplanen. Dann sind Sie der Kandidat für Plauderstündchen, Spiele oder gegenseitiges Anpirschen. Um das Kitten aus einem Versteck hervorzulocken, haben sich Federbüschel bewährt, welche spielerisch gejagt werden. Schon bald werden Sie beobachten können, wie sich das Kätzchen immer mehr eingewöhnt. Es kommt pünktlich zum Essen, benutzt brav die Katzentoilette, lässt sich streicheln und wird allgemein immer mutiger und selbstbewusster.
Tipp: Wenn Sie sich aufgrund anderer Haustiere für ein Extrazimmer entschieden haben, sollten Sie die Tür zu Beginn sicher verschlossen lassen. Für eine Annäherung sollten Sie zu zweit sein, so dass sich jeder ums eins der Tiere kümmern kann. Einen Hund leinen Sie zur Sicherheit besser an.
Ist Freigang möglich?
Ein Kätzchen vom Bauernhof könnte einen großen Freiheitsdrang aufweisen und möchte möglicherweise unbedingt nach draußen, während andere daran wenig Interesse zeigen, weil sie bis dato ihr Zuhause noch nie verlassen haben. Je nachdem, ob Sie Freigang ermöglichen können und wollen, sollten Sie bereits beim Kauf überlegen, für welche Katze Sie sich entscheiden. Wenn Sie nicht im Erdgeschoß oder in einer verkehrsreichen Gegend wohnen, sollten Sie mit einem Bauernhofkätzchen vorsichtig sein. Ist es in einer Scheune mit wenig Kontakt zu Menschen aufgewachsen, könnte eine reine Wohnungshaltung schwierig sein. Bei Kitten, die vom ersten Tag den Bezug zu Menschen hatten, ist dies dagegen kein Problem. Sie kennen zunächst keinen Freigang und freuen sich über einen katzensicheren Balkon. Darüber hinaus sollte im Katzenheim für genügend Abwechslung gesorgt sein. Dies lässt sich über vielerlei Katzenspielzeug, einen interessanten Kratzbaum und ausreichend Zeit für die Katze bewerkstelligen.
Tipp: Kommt Freigang in Frage, warten Sie damit einige Wochen, bis das Kätzchen mit seinem neuen Zuhause und den Personen vertraut ist. Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Tierarzt, ob er zusätzliche Impfungen oder andere Vorkehrungen – beispielsweise bezüglich Parasitenabwehr – empfiehlt. Außerdem sollten Freigängerkatzen kastriert sein, um Nachwuchs zu vermeiden. Fängt Ihre Katze Mäuse, so berücksichtigen Sie dieses bitte bei der täglich anzubietenden Futtermenge. Erkundigen Sie sich zuvor auch in der Nachbarschaft, ob draußen gefüllte Futternäpfe stehen, aus denen Ihre Katze unkontrolliert größere Futtermengen fressen könnte.
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