Katzen impfen

Kitten sollten frühzeitig mehrfach geimpft werden, um einen guten Impfschutz aufzubauen. Wir helfen Ihnen, welche Impfungen ab wann und wie oft für Katzen empfohlen werden und wie hoch die Kosten sind.

Welche Impfungen brauchen Katzen?

Für Katzen sind keinerlei Impfungen vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Tierärzte orientieren sich im Allgemeinen an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin. Die hier vertretenen Experten geben in regelmäßigen Abständen Updates zur Impfsituation. Sie unterscheiden hierbei, welche Impfungen für alle Katzen empfohlen werden und welche nur für bestimmte Tiere (z.B. Freigängerkatzen) oder Situationen (z.B. Gebiete mit erhöhter Verbreitung) erforderlich sind.

 

Für alle Katzen empfohlene Impfungen:
 

  1. Katzenseuche
    Die Katzenseuche ist gleichbedeutend mit der Katzenpest und der Katzenstaupe. Es handelt sich hierbei um eine Viruserkrankung, die hoch ansteckend ist. Für ungeimpfte Kätzchen kann die Krankheit tödlich enden. Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber, Durchfall und Erbrechen. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und Infusionen.
     
  2. Katzenschnupfen
    Es handelt sich hierbei nicht nur um einen Schnupfen, wie wir ihn von uns kennen, sondern um eine Erkrankung, die vor allem für jüngere Tiere einen schweren Verlauf haben kann. Betroffene Katzen haben verklebte Augen, müssen öfters niesen und fühlen sich sehr matt. Sie erhalten Antibiotikum und Medikamente zur Stärkung des Immunsystems.

 

Teilweise empfohlene Impfungen:
 

  1. Tollwut
    Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei. Für Freigängerkatzen wird eine Impfung dennoch weiterhin empfohlen, da ein gewisses Restrisiko durch den Biss eines möglicherweise infizierten Tiers besteht. Fragen Sie Ihren Tierarzt, wozu er Ihnen rät. Für nicht notwendig erachtet die StIKo eine Tollwutimpfung für Wohnungskatzen. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass manche Tierpensionen diese Impfung verlangen und sie bei der Einreise in ein anderes Land vorgeschrieben ist.
     
  2. FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)
    Es handelt sich um eine weltweit auftretende Viruserkrankung aus der Gruppe der Coronaviren. Die Bauchfellentzündung macht sich bemerkbar durch Fressunlust, Fieber und Gewichtsverlust. Häufig zeigen die Katzen einen mit Flüssigkeit gefüllten Bauch. Mit Hilfe eines Antikörpertest können Coronaviren nachgewiesen werden, nicht aber, ob diese FIP auslösen. Die Wahrscheinlichkeit beträgt glücklicherweise nur ungefähr fünf bis zehn Prozent. Kommt es jedoch dazu, gibt es keine Heilungsmöglichkeiten.
     
  3. Katzenleukämie (FeLV)
    Bei Freigängerkatzen mit viel Kontakt zu anderen Tieren, empfehlen Tierärzte häufig die Impfung gegen Katzenleukämie (auch Katzenleukose genannt). Die Übertragung der Viren erfolgt direkt von Katze zu Katze, beispielsweise durch Ablecken. Viele Katzen können problemlos mit der Erkrankung weiterleben. Sie kann sich aber auch durch Gewichtsverlust oder eine Zahnfleischentzündung bemerkbar machen.

Wann muss man Katzen das erste Mal impfen?

In den ersten Lebenswochen sind Kitten sehr gut durch die Antikörper der Muttermilch gegen Infektionen geschützt. Allerdings nimmt ungefähr ab der 8. Lebenswoche dieser natürliche Schutz kontinuierlich ab. Das Problem ist, dass dies nicht immer exakt zum gleichen Zeitpunkt und in der gleichen Geschwindigkeit stattfindet. Deshalb gibt es nicht einen bestimmten Termin, Kitten zu impfen, um sie so gut es geht durchgehend vor Viren und Bakterien zu schützen. Es bedarf einer Übergangszeit, denn das Problem ist auch: Solange der natürliche Schutz (mehr oder weniger) noch besteht, kann ein Impfschutz nicht voll umfassend aufgebaut werden.


Um dieser Problematik zwischen schwindendem und neu aufzubauendem Impfschutz entgegenzutreten, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo), eine dreimalige Impfung in relativ kurzen Zeitabständen: Die erste erfolgt in der 8. Lebenswoche, die beiden Auffrischungen in der 12. und 16. Lebenswoche. Abgeschlossen ist die Grundimmunisierung mit einer weiteren Impfung im 15. Lebensmonat.

Was kostet eine Impfung?

Für die Abrechnung von Leistungen müssen sich die Tierärzte nach der Tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) richten. Dennoch können die Kosten für eine Impfung schwanken, da Tierärzte (wie es beispielsweise bei uns auch bei einer Zahnarztrechnung der Fall ist), unterschiedliche Gebührensätze (1- bis 3-facher Satz) verlangen können. Zudem errechnet sich der Endbetrag durch das Zusammenfügen einzelner Honorare für die Untersuchung, Injektion und Impfbescheinigung. Es lässt sich daher nur ein grober Durchschnittspreis für eine Impfung bei der Katze veranschlagen.


Für die Grundimmunisierung muss pro Impfung mit Kosten von etwa 40 bis 60 Euro gerechnet werden. Da Kitten drei Impfungen und mit ca. 15 Monaten nochmal eine vierte erhalten, entsteht ein Betrag von etwa 160 bis 240 Euro. Abhängig ist dies auch davon, ob die Tollwutimpfung und/oder weitere Impfungen gewünscht sind. In diesem Fall erhöhen dich die Kosten entsprechend.  

Wie oft müssen Katzen geimpft werden?

Niemand möchte seine Katze öfters impfen als notwendig. Aber es ist auch nicht empfehlenswert, auf eine Impfung zu verzichten. Gerade bei der Grundimmunisierung könnte eine nicht ausreichende Impfung zur Folge haben, dass der Impfschutz nicht optimal aufgebaut wird. Wie oft eine Katze anschließend zu impfen ist, hängt von den jeweiligen Impfstoffen ab. Möglicherweise ist eine jährliche Auffrischung notwendig, es kann aber auch ein Abstand von drei Jahren genügen. Ihr Tierarzt wird Sie hierzu beraten und kann den geplanten Termin im Impfpass notieren. Einige Tierärzte versenden auch eine Postkarte oder eine Whatsapp mit einer Erinnerung.  

Sollten Sie Impfungen eher kritisch gegenüberstehen, haben Sie die Möglichkeit, den Antikörper-Titer regelmäßig kontrollieren zu lassen. Bei diesem Test zeigt sich, wie hoch der Impfschutz noch ist. Ist ausreichend Schutz vorhanden, kann auf eine Auffrischungsimpfung vorläufig verzichtet werden. 

Welche Nebenwirkungen können Impfungen haben?

Das Serum eines Impfstoffs enthält abgeschwächte oder getötete Erreger der jeweiligen Erkrankung. Dementsprechend können die Symptome in abgeschwächter Form auftreten. Der Körper beginnt daraufhin, die unerwünschten Eindringlinge unschädlich zu machen. Hierfür werden Antikörper gebildet oder Immunzellen aktiviert. Sobald der Erreger erfolgreich ausgeschaltet wurde, wird diese Information mittels „Gedächtniszellen“ abgespeichert. Erfolgt nun tatsächlich eine Infektion, kann der Körper sehr schnell und deutlich effektiver darauf reagieren, als wenn ein Erstkontakt stattfinden würde.

 

Nebenwirkungen bei Impfungen sind äußerst selten, lassen sich aber nicht ausschließen. Zum einen ist eine leichte Schwellung an der Einstichstelle nicht unüblich. Sie kann ohne weiteres mehrere Tage anhalten. Manchen Katzen sieht man auch an, dass sie ein bis drei Tage schlapp sind und möglicherweise weniger Hunger haben. Dies legt sich normalerweise von allein wieder. Auch könnte es sein, dass Symptome der Krankheiten in abgeschwächter Form auftreten, also beispielsweise leichtes Fieber, Niesen oder vorübergehende Magen-Darm-Probleme.

 

Von leichten Nebenwirkungen abgesehen, kann es in sehr seltenen Fällen zu einer allergischen Impfreaktion kommen. Diese kann bereits nach einigen Minuten oder ein paar Stunden nach der Injektion auftreten. Sie macht sich unter anderem durch Atemprobleme und Erbrechen bemerkbar. Die Katze muss dann sofort wieder zum Tierarzt.

Tipp:
Trotz möglicher Nebenwirkungen empfiehlt es sich vor allem bei Freigängern, sie zu impfen. DeUngeimpft bestünde eine große Gefahr, dass sie sich in kürzester Zeit bei anderen Tieren anstecken, was ihre Lebenserwartung, die allgemein ohnehin kürzer ist als bei Wohnungskatzen, beeinflussen könnte.

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