Wenn der Welpe ständig beißt
Wenn der Welpe Sie in die Hand beißt oder Gegenstände anknabbert, sollten Sie ihm rechtzeitig Einhalt gebieten, damit er weiß, dass er gewisse Grenzen nicht überschreiten darf.
Beißerfahrung in der ersten Lebensphase
Ab der 4. Lebenswoche beginnen Welpen zunehmend aktiv zu werden und ihre Umwelt zu erkunden. Dazu zählt auch, dass sie immer mehr Interesse an ihren Geschwistern zeigen. Schnell stellen sie fest, dass man sich mit diesen hervorragend die Zeit vertreiben kann. Wird nicht gerade geschlafen oder gegessen, dann ist spielen bis zur Erschöpfung angesagt. Besonders beliebt sind Verfolgungsrennen und spielerische Auseinandersetzungen. Dabei bleibt nicht aus, dass gelegentlich zugebissen wird.
Anfangs sind Welpen noch nicht sonderlich kräftig und ihre Zähne beginnen gerade erst, sich ihren Weg nach draußen zu bahnen. Doch schon ab dem vierten Lebensmonat verliert der Welpe – je nach Rasse – seine 28 Milchzähnchen. Zu diesem Zeitpunkt sollte er die Beißhemmung idealerweise erlernt haben, denn schon bald besitzt er äußerst spitze Zähne. Das erfahren Welpen zum einen am eigenen Leib, zum anderen lernen sie die Reaktion kennen, wenn sie ein Geschwisterchen zu fest beißen. Dieses jault auf und wird das Spiel höchst wahrscheinlich erst einmal beenden. Das ist äußerst frustrierend, wenn man gerade in Spiellaune ist. Mit der Zeit lernen Welpen daher, sich zurückzunehmen und dass ihr Verhalten Konsequenzen nach sich zieht. Dadurch kommt es nicht zu einem frühzeitigen Spielabbruch.
Beißhemmung muss erlernt werden
Nicht nur gegenüber ihren Geschwistern müssen Welpen eine natürliche Beißhemmung erlernen, dies sollte selbstverständlich auch im Zusammenleben mit Menschen gelten. Eine Beißhemmung ist nicht angeboren, sondern bildet sich erst im Laufe der Zeit aufgrund von Erfahrungen. Fehlen diese einem Welpen, weil er zum Beispiel viel zu früh von seiner Familie getrennt wurde, mangelt es ihm an Selbsteinschätzung gegenüber anderen Hunden. Ebenso verhält es sich, wenn ein Welpe im Zwinger aufgezogen wird und kaum Kontakt zu Menschen hat.
Deshalb ist es so wichtig, einen Hund von einem erfahrenden Züchter zu erwerben. Er nutzt die Zeit, bevor seine Welpen ein neues Zuhause beziehen, um diese mit vielerlei Situationen und Geräuschen vertraut zu machen. Dazu zählen zum Beispiel so alltägliche Dinge wie Staub saugen, Autofahren, Radio oder Fernseher. Aber auch der Kontakt zu verschiedenen Menschen, am besten vom Kleinkind bis zum Senior, sollte früh geübt werden.
Beißtraining mit dem Welpen
Auch wenn ein Welpe von einem verantwortungsvollen Züchter stammt oder bereits durch seine Geschwister sozialisiert wurde, ist es wichtig für ein sicheres Zusammenleben von Mensch und Hund, dass Sie das Beißtraining mit Ihrem jungen Vierbeiner in seinem neuen Zuhause fortführen. Dazu gehört auch die Beißhemmung, die er im Ansatz sicherlich schon kennengelernt hat, aber an der nun weitergearbeitet werden sollte.
Darf er nun nämlich plötzlich sämtliche Gegenstände ankauen oder in die Hände seiner Menschen beißen, dann werden seine bisherigen Erfahrungen über den Haufen geworfen. Seien Sie hierbei nicht zu großzügig, auch wenn es Ihnen momentan noch nicht viel ausmachen sollte. Sobald der Hund ausgewachsen ist, könnten Sie Ihre Meinung ändern wollen. Doch dann ist es schwer oder unmöglich, ihrem Hund das gewohnte und bislang geduldete Verhalten wieder abzugewöhnen.
Dem Welpen das Beißen abgewöhnen
Wenn Ihr Welpe ständig beißt, sollten Sie schnellstens klare Regeln aufstellen. Wichtig ist, dass sich im Haushalt alle einig sind. Der Hund kann nicht verstehen, warum er in die Hand von Herrchen beißen darf, nicht aber in die der Kinder. Ihr Welpe muss lernen, dass die Haut seiner Besitzer empfindlich ist und dass er einen Menschen durch sein Schnappen oder Beißen verletzten kann. Auch kann er keinen neuen von einem alten Hausschuh unterscheiden, auf dem er möglicherweise herumkauen darf. Am besten erlauben Sie ihm das nur bei seinem Spielzeug bzw. Zerrspielzeug. Alles andere sollte tabu sein und das sollte dem Hund von Anfang an verdeutlich werden.
Beißt er Sie in die Hose, den Hausschuh oder die Hand, muss sofort eine Reaktion kommen, die ihm klar macht, dass dies nicht erlaubt ist. Kommentieren Sie die Aktion mit einem deutlichen „Nein“ oder „Aus“ und brechen Sie eventuelles Spielen sofort ab. Beißt er Sie in die Hand, können Sie durchaus kurz „aufjaulen“ und ihm verdeutlichen, dass dies wehgetan hat. Wenden Sie sich ab und entfernen Sie sich von ihm. Manche Hundehalter verlassen vorübergehend das Zimmer, um ein klares Zeichen zu setzen. Was Sie nicht machen sollten, ist ein Spielstopp von lediglich ein paar Sekunden, während Sie den Welpen vielleicht sogar noch bedauern oder ihm gut zureden. Das könnte er falsch bzw. nicht verstehen.
Welpen erziehen
Auch wenn es bereits frühzeitig klare Regeln geben sollte, darf es niemals zu mehr als einem kleinen Klaps kommen. Schläge oder Schreie sind für den Hund extrem negativ und können das Verhältnis stören. Wichtig ist, dass Sie mit viel Lob arbeiten, wenn Ihr Hund etwas richtig macht. Unerwünschtes Verhalten wird dagegen kurz kommentiert und der Hund wird nicht mehr beachtet. Werden die Vorgaben von allen im Haushalt konsequent durchgeführt, sollte der Erfolg sehr bald sichtbar sein. Wenn nicht, dann warten Sie nicht zu lange mit einem Besuch bei einem Hundetrainer. Denn umso länger sich ein (unerwünschtes) Verhalten bei einem Hund einspielt, umso schwieriger wird es, ihm dies wieder abzugewöhnen.
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