Welpen richtig füttern
Die Ernährung eines Welpen bestimmt in hohem Maß den Verlauf seines Wachstums und kann Auswirkungen auf sein gesamtes Hundeleben haben. Wie Sie Ihren Welpen richtig füttern? Wir erklären Ihnen, was Sie bei der Welpenernährung beachten sollten.
Welpenernährung in den ersten Wochen
Wenn eine Hündin Nachwuchs bekommen hat, müssen Sie sich als Frauchen oder Herrchen um die Ernährung der Welpen in den ersten Wochen keine Gedanken machen. Eine Ausnahme wäre, wenn die Hündin nicht genügend Milch produziert oder ein Welpe merklich zu kurz kommt. Üblicherweise funktioniert alles „wie am Schnürchen“ und die Welpen werden alle paar Stunden gesäugt.
In der Muttermilch sind sämtliche Nährstoffe vorhanden, die die Hundebabys in den ersten Wochen benötigen. Doch sie wachsen schnell und nach zirka vier Wochen kann man zum ersten Mal beobachten, dass sich der eine oder andere Welpe aus dem Futternapf seiner Mutter bedient. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, dem Welpen einen eigenen Napf mit Welpenfutter zur Verfügung zu stellen. Zurecht fragen sich frischgebackene Hundebesitzer in dieser Phase: Wie füttere ich meinen Welpen richtig?
Welpen richtig füttern: erstes festes Hundefutter
Ab wann dürfen Welpen fressen? Sobald Welpen Interesse an festem Hundefutter zeigen, sollte ihnen ein hochwertiges Welpenfutter angeboten werden. Das ist wichtig für ihren Wachstumsverlauf. Sie werden jetzt immer agiler und haben auch wegen ihres starken Wachstums einen erhöhten Energiebedarf. Ihre Ansprüche unterscheiden sich bezüglich des Bedarfs an Proteinen und Mineralstoffen von denen eines erwachsenen Hundes. Ein spezielles Welpenfutter versorgt junge Hunde optimal mit allen notwendigen Nährstoffen.
Neben der Zusammensetzung kommt es dabei auch auf eine gute Verträglichkeit an, denn für den Organismus eines Welpen ist es nicht einfach, von flüssiger auf feste Nahrung umzusteigen. Das passiert zwischen der 4. und 8. Woche mehr oder weniger automatisch. Denn die Milchproduktion der Hündin lässt immer mehr nach, sodass den Welpen gar nichts anderes übrig bleibt, als sich dem Futternapf zuzuwenden. Selbstverständlich sollte jeder Welpe seinen eigenen Napf erhalten, damit es nicht zu Rangeleien um das Futter kommt und bei jedem Hund überwacht werden kann, wie gut und wieviel er frisst.
Wie oft sollten Welpen gefüttert werden?
Erwachsene Hunde werden von den meisten Hundehaltern zweimal am Tag gefüttert. Das wäre für einen Welpen aufgrund seines kleinen Magens viel zu selten. In diesem Fall wäre die angebotene Futtermenge pro Fütterung zu groß, sodass die Gefahr des Erbrechens besteht. Welpen benötigen in den ersten Lebensmonaten vier Mahlzeiten pro Tag. Ab dem 5. Lebensmonat kann auf drei Fütterungen, frühestens mit sechs bis sieben Monaten auf zwei reduziert werden.
Es spricht aber auch nichts dagegen, weiterhin bei drei Mahlzeiten pro Tag zu bleiben, bis der Hund ausgewachsen ist. Diesbezüglich gibt es große Unterschiede: Bei kleinen Hunden kann dies bereits mit 12 Monaten der Fall sein, bei mittleren bis 14 Monaten, bei sehr großen Hunden erst mit 24 Monaten. Bis zu diesem Zeitpunkt können Sie Ihren Junghund mit einem Welpenfutter füttern.
Wieviel Futter benötigt mein Welpe?
Die richtige Menge an Futter ist bei der Aufzucht eines Welpen enorm wichtig, um ein optimales Wachstum umzusetzen. Eine Unter- oder Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen kann schnell zu Wachstumsschäden führen. Wenn Welpen zu großzügig gefüttert werden, riskiert man ein zu schnelles Wachstum und damit ernsthafte gesundheitliche Probleme für den wachsenden Hund. Knochen, Gelenkknorpel und Muskeln entwickeln sich in diesem Fall nicht im gleichen Tempo. Die Fütterung Ihres Welpen sollte daher strikt nach den Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung des Welpenfutters erfolgen. Berechnen Sie die Tagesration und teilen diese durch die Anzahl der Fütterungen. Leckerlis sollten (bei einer gewissen Menge) entsprechend berücksichtigt werden.
Nassfutter oder Trockenfutter für meinen Welpen?
Sie können Ihren Welpen sowohl mit Nassfutter als auch mit Trockenfutter füttern. Die Wahl der Futterart sollte davon abhängig sein, welches Futter der Welpe zuvor beim Züchter oder dem Vorbesitzer erhalten hat. In der heiklen Anfangsphase – nach der Trennung von seiner Mutter und den Geschwistern – sollte es nicht auch noch zu einem Futterwechsel kommen. Züchter informieren die zukünftigen Welpenbesitzer üblicherweise genau über die bisherigen Gewohnheiten.
Sagt Ihnen das Futter nicht zu, warten Sie mit einer Futterumstellung mindestens 14 Tage und führen Sie den Futterwechsel dann über einen längeren Zeitraum schrittweise durch. Mischen Sie täglich eine etwas größere Menge des neuen Futters unter das bisherige, bis nach zirka 10 Tagen der Wechsel vollständig vollzogen ist. In gleicher Weise sollten Sie vorgehen, wenn es Zeit wird, das Welpenfutter auf ein Futter für ausgewachsene Hunde umzustellen.
Das Futter selbst zubereiten
Es ist nicht empfehlenswert, das Futter für einen Welpen selbst zuzubereiten. Denn es erweist sich als relativ schwierig, die speziellen Bedürfnisse des wachsenden Hundes mit einer selbstzubereiteten Ration zu decken. Hierfür ist entsprechendes Grundwissen notwendig. Sofern dennoch das Futter selbst zubereitet wird, sollte in Abstimmung mit einem erfahrenen Tierarzt das Futter zusammengestellt werden. Wesentlich einfacher und sicherer ist die Verwendung eines hochwertigen Welpenfutters, welches exakt auf die Bedürfnisse eines jungen Hundes in der Wachstumsphase zugeschnitten ist.
Checkliste: Welpen richtig füttern auf einen Blick
- Ihr Welpe darf spezielles Welpenfutter fressen, sobald er Interesse an Hundefutter zeigt (ca. ab der 4. Lebenswoche)
- Stellen Sie jedem Welpen einen eigenen Futternapf zur Verfügung
- Füttern Sie Ihrem Welpen bis zum 5. Lebensmonat vier Mahlzeiten pro Tag
- Ab dem 5. Lebensmonat können Sie die Mahlzeiten Ihres Welpen auf drei pro Tag reduzieren
- Ab dem 7. Lebensmonat können die Mahlzeiten auf zwei heruntergefahren werden – es sind aber auch weiterhin drei Fütterungen möglich
- Je nach Größe des Hundes können Sie von Welpenfutter auf Futter für ausgewachsene Hunde umsteigen: Große Hunde: ab 24 Monaten, Mittelgroße Hunde: ab 14 Monaten, Kleine Hunde: ab 12 Monaten
- Die auf dem Produkt angegeben Fütterungsempfehlung gilt für den gesamten Tag und kann durch die Anzahl der Tagesrationen geteilt werden
- Nass- oder Trockenfutter? Geben Sie Ihrem Welpen möglichst das Futter, an das er vom Züchter oder Vorbesitzer gewöhnt wurde
- Eine Futterumstellung sollten Sie nie dann machen, wenn Ihr Hund gerade erst zu Ihnen gekommen ist. Warten Sie 14 Tage ab. Dann können Sie das alte Futter langsam über 10 Tage mit einem immer größer werdenden Anteil des neuen Futters mischen
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