Pfotenpflege für Katzen
Katzen pflegen ihre Pfoten größtenteils selbst. Es gibt jedoch eine Reihe von Situationen, in denen wir unsere Stubentiger dabei aktiv unterstützen sollten. Dies gilt vor allem für Freigänger, deren Pfoten in erhöhtem Maße beansprucht werden.
Die Aufgabe der Pfotenballen
Katzen besitzen an den Hinterpfoten vier Zehenballen und einen deutlich größeren Sohlenballen. Zudem befinden sich an den Vorderpfoten ein Daumenballen und weiter oben ein Karpalballen. Es handelt sich bei allen Ballen um extrem verdickte, unbehaarte Hautareale. In ihnen befinden sich Schweißdrüsen, die die Fußballen geschmeidig halten. In geringem Umfang sind sie auch für die Thermoregulierung zuständig, vor allem aber werden beim Auftreten Duftstoffe an die Umgebung abgegeben. Diese dienen der Weitergabe von Information an Artgenossen.
Eine wichtige Aufgabe der Ballen ist auch ihre Funktion, als Stoßdämpfer zu dienen. Intakte Pfotenballen dämpfen jeden Schritt ab und sorgen damit für eine Entlastung der Gelenke. Und auch wenn man es den Ballen kaum zutraut – sie sind hochsensibel: Sie verfügen über spezielle Druckrezeptoren, die der Katze feinste Bodenvibrationen anzeigen. Diese können sehr hilfreich bei der Jagd auf Mäuse sein.
Welche Gefahren drohen Katzenpfoten?
Die Pfoten stehen in unmittelbarem Kontakt mit der Umgebung. Bei reinen Wohnungskatzen drohen relativ wenig Gefahren. Aber beispielsweise kann ein Putzmittel die Pfoten angreifen, etwas geht zu Bruch und die Scherben führen zu Verletzungen oder der Boden des Balkons heizt sich in der Mittagssonne extrem auf. Außerdem kann trockene Heizungsluft im Winter die Ballen austrocknen. Bei Freigängern kommt hinzu, dass neben Scherben auch Nägel oder spitze Steine herumliegen können. Im Sommer heizt sich Asphalt extrem heiß auf, im Winter droht erhöhte Gefahr durch Salz und Rollsplitt. Diese trocknen die Haut aus, machen sie spröde und anfällig für kleine Risse, die dann Eingangspforten für Entzündungen sind. Deshalb sollten wir vor allem bei Freigängern regelmäßig einen Blick auf ihre Pfoten und vor allem auch die Fußballen werfen.
Reinigung der Pfoten
Sofern eine Wohnungskatze sich nicht gerade dazu entschlossen hat, das Innenleben eines Blumentopfs zu inspizieren, muss bei ihnen normalerweise keine Reinigung der Pfoten vorgenommen werden. Anders sieht es bei Freigängern aus. Vor allem an regnerischen Tagen muss man mit dem Schlimmsten rechnen. Wer eine Katzenklappe besitzt und nicht rechtzeitig zur Stelle ist, kann anhand der Pfotenabdrücke genau erkennen, welchen Weg die Katze durch die Wohnung genommen hat. Hilfreich ist es, eine Schmutzmatte hinter den Eingang der Klappe zu legen. Diese nimmt jedoch nur den gröbsten Schmutz auf, weshalb möglichst mit einem feuchten Lappen jede Pfote einzeln abgewischt werden sollte. Sind diese besonders nass, empfiehlt es sich, diese abzutrocknen, um kein feuchtes Milieu entstehen zu lassen, in dem sich Krankheitserreger ausbreiten könnten.
Die Pflege beanspruchter Pfoten
Hitze, Kälte und vor allem Streusalz können dazu führen, dass die Pfoten – ebenso wie es bei unseren Händen der Fall ist – austrocknen. Dadurch sind sie weniger geschmeidig und deutlich verletzungsanfälliger. Gerade bei Freigängern, die im Winter öfters mit Streusalz in Berührung kommen, ist es nicht nur wichtig, die Pfoten kurz abzuwischen, sondern auch einen Pfotenbalsam aufzutragen. Der Handel bietet eine Reihe von Produkten an. Verzichten Sie auf Melkfett oder Vaseline, die auf Basis von Mineralöl hergestellt werden, sondern entscheiden Sie sich für eine hochwertige Creme. Diese bringen Sie auf den Ballen auf, sobald diese getrocknet sind. Am einfachsten gelingt dies, wenn die Katze gerade ein Nickerchen macht oder zumindest nicht in einer besonders aktiven Phase ist. Dann könnte sie sich dagegen verwehren oder die Creme sofort in der ganzen Wohnung verteilen bzw. abschlecken. In einer Ruhephase lassen sich die meisten die kurze Prozedur dagegen recht anstandslos gefallen.
Müssen die Krallen der Katze geschnitten werden?
Das Kürzen und gleichzeitige Schärfen ihrer Krallen übernehmen Katzen üblicherweise selbst. Draußen nutzen sie hierfür häufig die Stämme von Bäumen, indoor sollte ein Kratzbaum bzw. Kratzbrett zur Verfügung stehen. Ansonsten könnte die Katze auf die Idee kommen, sich nach geeigneten Möbeln umzusehen. Bei geschwächten, kranken und vor allem älteren Katzen kann es passieren, dass sie die Fell-, Pfoten- und Krallenpflege nicht mehr selbst in vollem Umfang übernehmen können. Dann benötigen sie Unterstützung. Bezüglich der Krallen kann dies bedeuten, sie mit einer speziellen Krallenschere kürzen zu müssen. Wer sich dies nicht zutraut bzw. ein Tier zuhause hat, das sich dies nicht gefallen lässt, geht besser zum Tierarzt. Grundsätzlich lässt es sich aber auch selbst durchführen. Sie müssen allerdings darauf achten, nicht zu viel abzuschneiden, da sich im Inneren jeder Kralle Blutgefäße und Nerven befinden. Drücken Sie in die Mitte der Tatze, damit die Katze die Krallen ausfährt. Halten Sie die Pfote gut fest und setzen den Schnitt mindestens 2 Millimeter oberhalb der durchscheinenden Blutgefäße an. Machen Sie sich nichts daraus, falls Sie nicht alle Krallen schaffen, bevor die Katze sich aus dem Staub macht. Merken Sie sich, welche Krallen Sie bereits gekürzt haben und setzen Sie die Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt fort.
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