Hund hat Angst vor dem Tierarzt

Viele Hunde haben Angst vor dem Tierarzt. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Wir haben 10 effiziente Tipps, wie Sie Ihrem Hund die Angst vor einem Tierarztbesuch nehmen können.

Tipp Nr. 1: Kein Stress bei der Impfung des Welpen

Die meisten Welpen erhalten innerhalb ihrer ersten vier Lebensmonate drei Impfungen. Diese finden nach Empfehlung der Ständigen Impfkommisssion Veterinärmedizin üblicherweise in der 8., 12. und 16. Lebenswoche statt.  Diese drei Besuche in der Tierarztpraxis können entscheidend sein für den Verlauf aller weiteren Tierarztbesuche. Sie sollten vom Aufbruch zuhause bis zur Umsetzung der Impfung so stressfrei wie möglich verlaufen. Die Erfahrungen, die ihr Hund dabei macht, können sich ein Leben lang manifestieren.

Tipp Nr. 2: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Wenn Sie selbst gestresst sind, überträgt sich das auf den Hund. Vor und während eines Tierarztbesuchs ist es daher wichtig, dass Sie so entspannt wie möglich sind. Verlassen Sie rechtzeitig das Haus, um genügend zeitlichen Puffer zu haben. Verhalten Sie sich während der Fahrt oder dem Spaziergang zum Arzt so, als würden Sie eine ganz normale Gassirunde planen. Streicheln Sie Ihren Hund nicht übermäßig oder bemitleiden ihn schon, bevor er überhaupt im Behandlungszimmer ist. Für die meisten Hunde ist es wichtig, dass sie während der Untersuchung dabei sind. Sollten Sie jedoch das reinste Nervenbündel sein, ist es vielleicht besser, Sie bleiben im Wartezimmer.

Tipp Nr. 3: Den Hund vor dem Tierarztbesuch beschäftigen

Wenn der Hund gerade erst aufgewacht ist, ins Auto verfrachtet wird und direkt zum Tierarzt muss, sind dies keine guten Voraussetzungen. Wesentlich besser ist es, wenn er sich davor noch lösen und die Beine vertreten kann. Es schadet auch nicht, eine größere Gassirunde oder ein Spiel einzuplanen, so dass er gut ausgepowert ist und den Tierarztbesuch etwas müde, aber entspannter über sich ergehen lässt.

Tipp Nr. 4: Vertrauen zum Tierarzt

Es ist wichtig, dass Sie volles Vertrauen zu Ihrem Tierarzt haben. Wenn nicht, wird dies Ihr Hund spüren. Seien Sie hierbei ehrlich zu sich und wechseln Sie im Zweifelsfall besser die Tierarztpraxis. Sie sollten sowohl von der Kompetenz des Arztes überzeugt sein, als auch von seiner Art. Fühlen Sie sich in der Praxis gut aufgehoben und geht der Tierarzt gut mit Ihrem Hund um? Nimmt er sich ausreichend Zeit und beantwortet Ihre Fragen zufriedenstellend? Dann sind die Grundvoraussetzungen gut.

Tipp Nr. 5: Wählen Sie den ersten Termin

Stress kann es schon geben, bevor der Hund überhaupt im Behandlungszimmer ist. Ist das Wartezimmer voll anderer Tiere, ist dies für einen ängstlichen Hund keine gute Voraussetzung für den Tierarzttermin. Von Vorteil ist es, wenn Sie sich gleich den ersten Termin des Tages geben lassen, wenn das Wartezimmer noch leer und deutlich weniger von Gerüchen und Geräuschen erfüllt ist.

Tipp Nr. 6: Einen Tierarztbesuch simulieren

Sollten Sie bereits wissen, dass Ihr Hund Angst vor dem Tierarzt hat oder dies aufgrund seines sonstigen Verhaltens befürchten, dann fragen Sie in der Tierarztpraxis nach, ob Sie für einen Kurzbesuch vorbeikommen können. Setzen Sie sich lediglich ins Wartezimmer und geben Sie Ihrem Hund das Gefühl, dass alles in Ordnung ist. Nach einer Weile stehen Sie wieder auf, loben ihn und gehen nach draußen.

 

Hat der Tierarzt ein paar Minuten Zeit, dann gehen Sie mit Ihrem Hund in den Behandlungsraum und führen einfach ein kurzes Gespräch mit ihm. Erklären Sie ihm die Situation und schauen Sie, wie der Hund auf den Arzt reagiert. Vielleicht lässt er sich ein paar Leckerlis geben. Loben Sie Ihn und verlassen die Tierarztpraxis wieder. Von Vorteil kann es auch sein, wenn Sie gelegentlich dort spazieren gehen, so dass er die Umgebung kennenlernt und abspeichert.

Hund auf dem Behandlungstisch

Tipp Nr. 7: Zuhause mit dem Hund üben

Manche Hunde bekommen schon Panik, wenn sie die Tierarztpraxis betreten, andere haben erst Probleme, wenn sie untersucht werden. In diesem Fall können Sie das Prozedere zuhause nachstellen. Wenn Ihr Hund nicht allzu groß ist, platzieren Sie eine Decke auf einem Tisch und stellen Ihren Vierbeiner darauf. Schauen Sie ihm in die Ohren, ziehen sie die Lefzen hoch und berühren Sie ihn von allen Seiten. Das ist zwar nicht dasselbe, wie wenn der Tierarzt es macht, dennoch kann dies eine gute Vorübung sein, um Berührungen eher zuzulassen.

Tipp Nr. 8: Besuch einer Hundeschule

Wahrscheinlich ist Ihr Hund nicht nur beim Tierarzt ängstlich. Von daher könnte es sich lohnen, eine gute Hundeschule zu besuchen und dort zu besprechen, welche Lösungsansätze es gibt. Vielleicht hat der Hund im Allgemeinen Probleme, von anderen Leuten angefasst zu werden. Dies lässt sich unter kontrollierten Bedingungen üben, so dass Schritt für Schritt Verbesserungen erreicht werden. Vielleicht erhalten auch Sie selbst hilfreiche Tipps, denn häufig ist nicht nur der Hund, sondern auch der Halter gefragt.

Tipp Nr. 9: Kauen beruhigt

Kauen hat eine beruhigende Wirkung auf Hunde. Zuhause funktioniert das sehr gut mit einem Kauknochen – für den Tierarztbesuch ist dieser jedoch nicht geeignet. Statten Sie sich mit den Lieblingsleckerlis Ihres Hundes aus, so dass sie ihm zwischendurch immer einmal wieder einen kleinen Snack anbieten können. Sehr gut kommt auch Leberwurst aus der Tube an. Übertreiben Sie es aber nicht mit der Versorgung Ihres Hundes, denn überzogen viel könnte ihn stutzig machen.

Tipp Nr. 10: Letzter Ausweg - Hausbesuch

Sie können sehr viel tun, um Ihrem Hund die Angst vor einem Tierarztbesuch zu nehmen. Manche lassen sich aber einfach nicht beruhigen. Sie müssen ins Wartezimmer getragen oder mehr oder weniger gezogen werden. Entscheiden Sie selbst, ob dies noch akzeptabel ist. Manchmal ist es unumgänglich, steht jedoch „nur“ eine Impfung an, kann diese auch bei Ihnen zuhause durchgeführt werden. Fragen Sie Ihren Tierarzt, ob er Hausbesuche macht, aber machen Sie sich davor Gedanken darüber, wie Ihr Hund darauf reagieren wird. Hat er in seinem Reich ein Problem mit Besuchern, könnte ein Hausbesuch die gleichen oder sogar noch größere Schwierigkeiten zur Folge haben. Denken Sie diesbezüglich auch an die Sicherheit des Tierarztes. Besteht die Gefahr, dass der Hund zuschnappt, sollte er einen Maulkorb tragen. Auch dieses geht jedoch nicht von einem Tag auf den anderen. Hierfür sollten Sie ebenfalls frühzeitig mit dem Üben beginnen.

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